Lokale Superfoods

Goji-Beeren, Maca, Acai-Beeren, Quinoa, Matcha und Co. Alles bekannte und exotische Superfoods, von denen wir alle schon mal gehört haben.

Warum werden Superfoods so gefeiert?

Superfoods sind ganz unterschiedliche Lebensmittel, die einen angeblich guten Einfluss auf unser Leben und unseren Körper haben sollen. Dabei stehen vor allen Dingen Wörter wie „Detox“, „Antioxidantien“ oder „krankheitsvorbeugend“ im Vordergrund. Superfood-Produkte sind meist exotische Lebensmittel. Meist kommen sie aus Asien oder Südamerika und sind dort schon lange geläufig. Durch viel Marketing kamen die Produkte vor einiger Zeit auch in die westliche Welt und genießen eine hohe Nachfrage. Doch die vielen Käufer fallen oftmals auf Werbesprüche rein und sind sich gar nicht bewusst, dass heimische Lebensmittel einen ähnlich guten Effekt auf unseren Körper haben.

Warum sind Superfoods manchmal problematisch?

Meist haben Superfoods einen viel besseren Ruf als verdient. Es gibt einige Faktoren, auf die die besonderen Lebensmittel einen schlechteren Einfluss haben als erwartet.

Unser Körper

Obwohl Superfoods ja den Körper von innen heilen sollen, gibt es einige Produkte, die dem Körper mehr schaden als helfen. Besonders schwierig wird es für Menschen mit Allergien, denn die Exoten können lebensgefährliche Kreuzallergien auslösen. Auch können Superfoods wie Goji-Beeren Wechselwirkungen mit Medikamenten haben. In dem Fall wird es schwierig, wenn man Blutverdünner einnimmt.

Auch sollte man aufpassen, wie viel man von den einzelnen Lebensmitteln zu sich nimmt. So gibt es für Produkte wie Chia-Samen sogar explizite Verzehrempfehlungen, denn mehr kann dem Körper massiv schaden.

Falsche Versprechen

Um die Superfoods besser zu vermarkten, werden leider manchmal Dinge versprochen, die durch den Verzehr dieser nicht unbedingt eingehalten werden. Besonders bei krebsvorbeugenden oder sogar krankheitsheilenden Eigenschaften sollte man vorsichtig sein, denn nur der Verzehr spezieller Produkte reicht zur Heilung einer Krankheit nicht aus. Oftmals fehlen auch einfach echte wissenschaftliche Befunde, die die besonderen Fähigkeiten der Superfoods beweisen. Die Verbraucherzentrale Deutschlands warnt schon seit Jahren vor falschen Versprechen bzw. Verschönerung der tatsächlichen Wirkung.

Die Umwelt

Die meisten Superfoods sind wahre Exoten aus dem Ausland. Selbstverständlich sind neue Produkte gut, um seinen Horizont zu erweitern, jedoch kommen die meisten Super-Lebensmittel aus dem weiten Ausland und haben einen langen Transportweg bis in die deutschen Supermärkte. Viele Produkte können in unserem Klima nicht wachsen, werden weiter in ihrem Heimatland angebaut und anschließend auf großen Frachtschiffen nach Europa gebracht. Dieser Prozess ist sehr schlecht für die Umwelt, da dadurch viel unnötiges CO2 ausgestoßen wird. Wer sich Sorgen um das Klima und den Umweltschutz macht, sollte daher weniger zu importierten Produkten greifen und nach lokaleren Alternativen suchen.

Produktionsumstände

Beim Kauf von Superfoods und generell aller importierten Lebensmittel sollte man auf das Fair-Trade-Siegel achten. Dieses garantiert, dass die Bauern und Feldarbeiter gerecht für ihre Arbeit entlohnt wurden. In den meisten Fällen werden sie nämlich von Großkonzernen ausgebeutet.

Einflüsse auf das Heimatland

Beim Kauf von Superfoods wird oft nicht bedacht, welche Einflüsse der Massenkonsum auf das Heimatland hat. Quinoa ist da ein besonderes Beispiel. Der Boom in der westlichen Welt sorgte dafür, dass die Preise in Teilen Südamerikas so hoch wurden, dass sich die Einheimischen das Produkt nicht mehr leisten können. Dies ist sehr problematisch, da es für viele ein Grundnahrungsmittel ist und Mangelernährung vorbeugt.

Der Anbau von Lebensmitteln wie Agavendicksaft ist hingegen für den Boden sehr schädigend. Die Monokulturen saugen der Erde jedes Mal aufs neue die gleichen Nährwerte aus und machen sie irgendwann unfruchtbar.

Lokale Superfoods als Alternative

All diese Faktoren sollten einem zu denken geben, ob man denn wirklich weiterhin diese Umstände unterstützen will. Meistens ist man sich auch gar nicht bewusst, dass lokale Lebensmittel den Körper genauso von innen heilen können wie exotische Superfoods. Wir zeigen dir hier einige Beispiele, die beweisen, dass du nicht auf importierte Ware angewiesen bist, um eine ausgewogene Ernährung zu dir zu nehmen.

Leinsamen statt Chia-Samen

Die bekannten Chia-Samen aus Südamerika sind schon seit einiger Zeit sehr beliebt. Sie sind besonders beliebt, weil sie ein guter pflanzlicher Lieferant für Omega-3-Fettsäuren, Proteine und Co. sind. Leider haben sie aber einen weiten Weg aus Südamerika nach Deutschland. Dementsprechend ist auch ihre Klimabilanz viel schlechter, als die von lokal angebauten Leinsamen. Die kleinen Samen haben nämlich fast die gleiche Wirkung auf den Körper wie Chia-Samen, sind besser für die Umwelt und meist viel verträglicher für den Köper.

Buchweizen statt Quinoa

Buchweizen und Quinoa sind beides glutenfreie Pseudogetreide, die sehr gesund sind. Sie enthalten beide viel Eiweiß, Eisen und weitere wichtige Nährstoffe. Nur hat Buchweizen dem Quinoa gegenüber einen klaren Vorteil – man kann ihn meist aus lokalem Anbau kaufen und schützt damit Umwelt und meist sogar den Geldbeutel. Wie schon erwähnt, hat der Quinoa-Boom dazu geführt, dass das Pseudogetreide in seinem Heimatland schon fast zur Luxusware aufgestiegen ist. Wenn du Buchweizen noch nicht probiert hast, dann wird es höchste Zeit dafür.

Heidelbeeren statt Acai-Beeren oder Goji-Beeren

Viele Superfoods sind dafür bekannt, besonders antioxidantisch für den Körper zu sein und ihn vor freien Radikalen zu schützen. Um dies zu bezwecken, braucht man aber gar nicht weit gehen, denn lokale Blaubeeren sind wahre Wundermittel und haben sich den Titel als Superfood verdient. Sie sind voll von wichtigen Nährstoffen wie Vitamin C und schützen die Haut vorm Altern. Statt teurer und exotischer Acai-Beeren oder Goji-Beeren, wird es Zeit, auf lokale Blaubeeren zurückzugreifen.

Hier sind einige weitere Beispiele für lokale Superfoods:

Gemüse: Brokkoli, Spinat, rote Bete

Hülsenfrüchte: jegliche Arten von Bohnen und Linsen 

Beeren: Heidelbeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, rote Weintrauben, Himbeeren 

Samen: Leinsamen, Hanfsamen 

Kräuter: Brennnesseln, Bärlauch, Löwenzahn  

Nüsse und Kerne: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Walnüsse, Haselnüsse

Getreide: Hirse, Buchweizen

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