Goji-Beeren

Neben den Acai-Beeren sind Goji-Beeren eine weitere bekannte und beliebte Superfood-Beere. Wir erklären dir alles, was du über das exotische Lebensmittel wissen musst und warum sie vielleicht doch nicht so gesund sind, wie manch einer glaubt.

Was sind Goji-Beeren?

Die Goji-Beere ist unter verschiedenen Namen wie Wolfsbeere oder sogar Glücksbeere bekannt, denn „Goji“ wird aus dem chinesischen als „Glück“ übersetzt. Die kleinen, roten, getrockneten Beeren kommen ursprünglich aus China und werden auch dort angebaut. Sie wachsen aber auch in manchen Regionen Tibets auf dem Himalaya. Dort werden sie vom August bis Oktober von Goji-Büschen geerntet. Genauso wie Kartoffeln oder Tomaten, gehören Goji-Beeren zu der Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanze ist relativ wetterresistent und kann auch im europäischen Raum gepflanzt werden. Goji-Beeren schmecken süßlich und erinnern vom Geschmack an Dörrpflaumen.

Ihnen werden als Superfood heilende und stärkende Kräfte nachgesagt. Besonders gut sollen sie bei Entzündungen und Schlafproblemen helfen. In der traditionellen asiatischen Volksmedizin werden die Beeren schon seit Jahrhunderten verwendet, jedoch gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die ihre besondere Wirkung unterstützen. Sie werden aber auch als normales Nahrungsmittel in Asien genutzt. Im europäischen Raum werden die Beeren ausschließlich getrocknet, in Kapseln oder verarbeitet zu anderen Lebensmitteln wie Marmelade verkauft.

Sind Goji-Beeren gesund?

Goji-Beeren sind tatsächlich reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin C, Eisen oder Calcium. Laut einigen Quellen, kommen dazu noch weitere 21 Spurenelemente und 18 Aminosäuren. Dank dem Gehalt an verschiedenen Antioxidantien haben Goji-Beeren den Ruf, dass sie entzündungshemmend sein sollen und sogar Krebs vorbeugen würden. Behauptungen gehen sogar so weit, dass den Beeren nachgesagt wird, eine besondere Wirkung für die Augen zu haben, sodass weit verbreitete Augenkrankheiten vorgebeugt werden. Dazu kommt, dass sie Immunsystem und Darmflora über einen langen Zeitraum schützen und stärken sollen. Die Wunder-Beeren sollen auch entgiftend wirken und gut zur sportlichen Leistung und einem gesunden Schlafzyklus beitragen.

Für viele der gesundheitlichen Vorteile gibt es jedoch nur wenige Studien zum Beweis. Die meisten Behauptungen werden auf alte chinesische Schriften zurückgeführt, können aber häufig nicht mit dem heutigen Stand der Medizin vereint werden.

Tatsächlich haben die Beeren aber nicht nur einen hohen Gehalt an Nährstoffen, sondern auch an Zucker. Auf 100 g beinhalten sie ca. 46 g Zucker. Diabetiker und andere Menschen, die auf ihren Zuckerkonsum achten, sollten daher vorsichtig bei der Beere sein.

Besondere Vorsicht ist bei Nahrungsergänzungsmitteln geboten. Goji-Beeren-Kapseln und Pulver werden oft noch künstlich mit Vitamin C angereichert. Eine zu hohe Dosis des Vitamins ist im Gegenzug auch nicht gut für den Körper, denn er kann gar nicht so viel davon aufnehmen und der Überfluss wird ausgeschieden. Oftmals halten die Produkte auch nicht, was sie versprechen und sind nicht mit genügend wissenschaftlichen Nachweisen gestützt.

Sind Goji-Beeren lokalen Lebensmitteln überlegen?

Trotz der verschiedenen Heilkräfte, die den Beeren zugesprochen werden, sollte man bedenken, dass lokale Obst- und Gemüsesorten dem Superfood in nichts nachstehen. Lebensmittel wie Paprika und Erdbeeren sind sogar besser, denn sie haben für die gleiche Menge an Vitamin C einen viel niedrigeren Kaloriengehalt. Goji-Beeren haben nämlich auf 100 g ca. 349 kcal, Erdbeeren hingegen nur 32 kcal. Wer aber lieber auf Gemüse zurückgreifen will, um seinen Vitamin C-Gehalt zu decken, kann dies gerne mit Paprika und Kohlrabi tun.

Dazu kommt, dass lokale Lebensmittel für unseren Körper viel verträglicher sind und das Risiko von allergischen Reaktionen viel niedriger ist. Viele Menschen erhoffen sich gesundheitliche Vorteile, unterschätzen aber die Wirkung des exotischen Produktes auf den Körper. Denn es kann zu gefährlichen Kreuzallergien kommen.

Wechselwirkung mit Medikamenten

Goji-Beeren werden nur als gesund angepriesen, können aber sehr gefährliche Wechselwirkungen mit Medikamenten haben. Besonders betroffen sind Menschen, die auf bestimmte Blutverdünner angewiesen sind. Es kann sein, dass die Beeren die Wirkung der Medikamente verstärkt und es somit zu starken Blutungen führen kann. Wer Gerinnungshemmer einnimmt, sollte vor der Einnahme von Goji-Beeren einen Arzt aufsuchen oder am besten darauf verzichten.

Pestizide und andere Umweltfaktoren

Einige Untersuchungen beweisen, dass die Superfood-Beeren besonders hoch mit giftigen Pestiziden belastet sind. Selbst Beeren in Bio-Qualität waren nicht frei von Schadstoffen. Das kommt daher, dass beim Anbau im asiatischen Raum andere Qualitäts-Kriterien befolgt werden, die nicht mit dem europäischen Standard übereinstimmen. Das Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart fand bei 13 von 14 Proben eine Überschreitung des Grenzwertes von giftigen Pestiziden.

Dazu kommt, dass Goji-Beeren eine eher schlechte Umweltbilanz haben. Durch den langen Transportweg aus Asien und anderen Anbau-Gebieten wird viel unnötiges CO2 ausgestoßen, welches sich schlecht auf die Umwelt auswirkt. Jegliche Importware aus dem Ausland wirkt sich so negativ aus und daher sollte man darauf achten, wie viel man von solchen Produkten als Verbraucher kaufen will.

Wo kann man Goji-Beeren kaufen?

Wie schon erwähnt, bekommt man das Superfood im europäischen Raum nicht im Rohzustand. Sie werden meist getrocknet oder in verarbeiteten Lebensmitteln verkauft. Die Beeren kann man oftmals sogar in größeren Supermärkten finden. Dort werden sie beim Trockenobst verkauft. In Reformhäusern und Bio-Märkten wird man aber auch fündig. Eine große Auswahl der Beeren findet man im Internet bei verschiedenen Anbietern. Nahrungsergänzungsmittel werden meist online verkauft.

Fazit

Trotz dem hohen Anteil an wichtigen Inhaltsstoffen, sind Goji-Beeren nicht so gesund, wie sie immer vermarktet werden. Es fehlen allerhand wissenschaftliche Studien und daher sollte man das exotische Produkt nicht mit der Hoffnung auf ein Wunder-Heilmittel kaufen. Viele lokale Lebensmittel sind sogar viel besser als das vermeintliche Superfood. Paprika und Erdbeeren haben einen höheren Vitamin C-Gehalt, Spinat kann beim Eisen mithalten und Antioxidantien findet man auch in Beeren wie Heidelbeeren. Dazu kommt, dass Importware sich sowieso viel schlechter auf die Umwelt auswirkt. Die Qualitäts-Kriterien beim Anbau und Pestiziden entsprechen oft auch nicht dem deutschen Standard. Daher kann man guten Gewissens auf lokale Obst- und Gemüsesorten zurückgreifen und seine Gesundheit damit stärken.

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