Quinoa – das glutenfreie Superfood

Eines der ersten beliebten Superfoods war Quinoa. Das Pseudogetreide aus den Anden ist schon seit Jahren sehr gehyped. Doch viele wissen gar nicht, wieso Quinoa nun so gefragt ist und welche Schattenseiten der Boom mit sich bringt. Wir erklären dir alles, was du wissen musst.

Was ist Quinoa?

Quinoa ist, genauso wie Buchweizen, ein glutenfreies Pseudogetreide. Obwohl es in der Küche wie Getreide zubereitet wird, ist es aber keins. Botanisch gesehen gehört die Quinoa zu der Familie der Gänsefüße in der Familie der Fuchsschanzgewächse. Zu der gleichen Familie gehören Lebensmittel wie Spinat, verschiedene Rüben-Arten und auch einige Amaranth-Arten. Die kleinen Körner, die wir im Supermarkt finden, sind die Samen der Quinoa-Pflanzen. Andere Teile, wie die Blätter, können auch verarbeitet werden.

Ursprünglich kommt Quinoa aus Südamerika, wo sie schon seit über 5.000 Jahren angebaut wird. Früher wurde sie zusammen mit Amaranth als Grundnahrungsmittel genutzt. Vor allen Dingen in der Hochregion der Anden wurde viel Quinoa gegessen, da Mais dort nicht wachsen konnte. Das Gewächs ist relativ wetterfest und kann bei Temperaturen von -8 Grad Celsius bis 38 Grad Celsius wachsen. Die Inkas verehrten Quinoa als Wunderpflanze. Die Pflanze selbst wird 50-300 cm groß. An dem Stängel wachsen Blütenstände mit den Samen und Blättern. Es gibt unterschiedliche Arten der Samen, diese sind als weiße, schwarze oder rote Quinoa bekannt. In Europa ist die weiße Sorte am weitesten verbreitet. Im Einzelhandel findet man aber auch eine Mischung aller Körner.

Ist Quinoa gesund?

Seit einigen Jahren ist Quinoa im Trend und das zu Recht, denn das Pseudogetreide ist sehr gesund. Es ist eine ideale Quelle für pflanzliches Eiweiß, auf 100 g hat Quinoa 14 g Proteine. Besonders für Vegetarier und Veganer ist eine ausreichende Aufnahme an pflanzlichen Eiweißen sehr wichtig. Auch wichtig ist eine genügende Menge an Eisen, denn viele Menschen haben einen Mangel des Nährstoffs. Wer zu Quinoa greift, beugt dem entgegen, denn das Pseudogetreide deckt 25 Prozent des Eisen-Tagebedarfs ab.

Weitere wichtige enthaltene Nährstoffe sind Magnesium und Mangan, Folsäure und Zink. Dazu kommt, dass Quinoa voll von komplexen Kohlenhydraten ist. Im Vergleich zu einfachen Kohlenhydraten, werden sie langsamer vom Körper abgebaut und versorgen ihn länger mit Energie. Dadurch bekommt man auch ein längeres Sättigungsgefühl.

Quinoa hilft auch der Darm-Flora durch ihren hohen Anteil an Ballaststoffen. Diese helfen dem Körper bei der Verdauung und sorgen dafür, dass keine Nahrungsreste im Darm zurückbleiben. Dazu kommt noch, dass Quinoa glutenfrei ist und somit für Menschen mit Zöliakie, also einer Gluten-Allergie, verdaulich ist.

Auf 100 g hat Quinoa 366 kcal, die hauptsächlich von den komplexen Kohlenhydraten kommen.

Wie kann ich Quinoa essen?

Quinoa kann man ganz einfach wie Couscous oder Bulgur essen. Nach Packungsanleitung kochen und als Beilage oder Bestandteil eines Salates servieren. Tatsächlich kannst du Quinoa auch wie Haferflocken zu einem Frühstücksbrei verarbeiten.

In der Schale der Samen sind bittere Saponine enthalten, die sie vor Fressfeinden schützen sollen. In Supermärkten werden sie zwar schon geschält verkauft, trotzdem solltest du Quinoa vor dem Kochen gründlich auswaschen. Die Saponine schmecken nicht nur bitter, sind aber auch schädlich für den menschlichen Körper.

Hier sind einige Inspirationen, wie du Quinoa in deine Ernährung einbauen kannst:

Nutze gerne unsere Suchfunktion, um weitere Quinoa-Rezepte zu finden.

Negative Aspekte des Quinoa-Hypes

Wie alle importierten Produkte, wirkt sich auch Quinoa negativ auf die Umwelt aus. Das Lebensmittel wird hauptsächlich aus Südamerika geliefert. Die großen Frachtschiffe stoßen auf langen Transportwegen viel CO2 aus. Quinoa in lokalem Anbau gibt es leider kaum.  

Besonders wichtig, aber leider selten zu finden, sind Fair-Trade-Siegel. Beim Kauf solcher Produkte kannst du dir sicher sein, dass die Bauern einen fairen Anteil der Ware bekommen. Die meisten Marken beuten nämlich die Bauern Südamerikas aus und diese bekommen kaum Geld für ihre harte Arbeit. Das meiste Geld geht an die Konzerne.

Der größte Nachteil des Quinoa-Booms in der westlichen Welt ist, dass sich viele Einheimische Südamerikas das Produkt nicht mehr leisten können. Dies ist sehr gravierend, da es für viele ein Grundnahrungsmittel war und dank der Inhaltsstoffe Mangelernährung vorbeugt. Dabei verdienen einheimische Bauern aber nicht mehr, sondern sogar weniger, als vorher.

Dazu kommt noch, dass die Kommerzialisierung die Plantage-Böden auslaugt und auf lange Sicht unfruchtbar macht.

Alternativen zu Quinoa

Wer lieber auf exotische Importware verzichten will, kann besseren Gewissens zu Buchweizen aus lokalem Anbau greifen. Es ist auch ein glutenfreies Pseudogetreide und wird auch in Teilen Europas angebaut. Buchweizen hat einen hohen Anteil an Eiweiß, Eisen und anderen wichtigen Nährstoffen. Somit steht es seinem exotischen Konkurrent Quinoa in nichts nach, ist aber viel unbeliebter.

Bei Produkten wie Quinoa und anderen Superfoods muss man aufpassen, dass zwischen Hype und wirklich guten Produkten unterschieden wird. Oftmals sind hoch angepriesene Produkte gar nicht so gesund oder haben ähnliche Nährwerte wie lokale Produkte. Es ist immer wichtig, sich zu informieren und zu verstehen, welchen Einfluss unser Einkauf auf die Umwelt und die Arbeiter hat.

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