Schon seit einer Weile ist der große Hype um Matcha auch bei uns angekommen. Immer mehr Cafés bieten verschiedene Matcha-Getränke an. Doch was steckt hinter dem grünen Pulver? Ist es wirklich so gesund? Wir beantworten dir alle Fragen!
Was ist Matcha?
Matcha ist ein zu Pulver gemahlener Grüntee, der für traditionelle japanische Tee-Zeremonien genutzt wird. Aus dem Japanischem übersetzt heißt „Matcha“ auch „zu Puder zerriebener Grüntee“. Das Pulver hat eine unverwechselbare leuchtend grüne Farbe und einen lieblich-süßlichen Geschmack. Matcha gilt als eine besonders edle Teesorte und hat eine ganz besondere Bedeutung im asiatischen Raum.
Die Herstellung von Matcha findet mittlerweile immer noch hauptsächlich in Japan und in China statt. Der Anbau und die Ernte laufen nur nach einem alten und traditionellen Verfahren ab. Der Grüntee wird von besonderen Teesträuchern geerntet, doch drei bis vier Wochen vor der Ernte werden die Sträucher mit lichtdichten Netzen beschattet. Somit wird die Produktion von Chlorophyll und anderen Nährstoffen in den Teeblättern angekurbelt. Diesem Prozess hat das spätere Matcha-Pulver seine grüne Farbe und seinen milden Geschmack zu verdanken. Für besonders hochwertigen Matcha-Tee werden nur die obersten, frisch gesprossenen Blätter der Teesträucher einmal im Jahr per Hand geerntet. Diese werden anschließend schonend gedämpft und direkt getrocknet. Zum Schluss werden noch die Teestängel aussortiert. Diese Art des Tees heißt Tencha und ist die Basis für Matcha. Die getrockneten Teeblätter werden in Steinmühlen zu feinem Matcha-Pulver gemahlen. Dieser Prozess ist sehr zeitaufwendig, aber äußerst effizient, denn dadurch gehen weder Geschmack noch wichtige Inhaltsstoffe verloren. Durch diesen aufwendigen Herstellungsprozess wird Matcha zu einer der edelsten Teesorten des asiatischen Raums gezählt und ist dementsprechend auch etwas teurer.
Ursprünglich kommt Matcha aus China. Es wird geschätzt, dass die Herstellung von Matcha wahrscheinlich zum ersten Mal im 6. Jahrhundert stattfand. Dafür wurden Teeblätter getrocknet, gemahlen und meist für rituelle Heilkunde verwendet. Der pulverisierte Grüntee geriet aber irgendwann in Vergessenheit. Erst im 12. Jahrhundert brachte ein buddhistischer Zen-Mönch einige Samen der Teepflanze in seine japanische Heimat. Über die Jahre wurde die Herstellung des Matcha-Tees perfektioniert und ist seither ein wichtiger Bestandteil von traditionell-japanischen Tee-Zeremonien der buddhistischen Mönche.
Warum wird Matcha so gefeiert?
Wie einige andere Produkte, gilt auch Matcha als Superfood. Für viele ist der hohe Koffein-Anteil der ausschlaggebende Faktor und sie nutzen das grüne Pulver schon seit Jahren als Kaffee-Alternative. Auf 2 g hat Matcha 64 mg Koffein; das ist fast so viel wie in einem Espresso (80 mg Koffein). Der Wachmacher wirkt aber etwas anders auf den Körper als gewöhnlicher Kaffee. Das Koffein ist beim Matcha an sekundäre Pflanzenstoffe gebunden und wird somit erst im Darm freigesetzt. Das Wach-Gefühl tritt zwar später, aber dafür nachhaltiger ein. Kaffee hingegen wirkt schnell und stark. Das bekommt nicht jedem und somit haben viele in Matcha eine bessere Koffein-Quelle gefunden. Es ist weiterhin reich an Antioxidantien und verschiedenen Nährstoffen, wie Vitamin A und B.
Matcha soll auch eine beruhigende Wirkung haben, das wird auf den hohen Gehalt von L-Theanin zurückgeführt. Dies ist eine Aminosäure, die besonders entspannend auf den Körper wirken und in einen ruhigen und meditativen Zustand versetzen soll. Matcha-Tee wird auch nachgesagt, dass er die Konzentration verbessern soll.
Wo kann man Matcha kaufen und worauf sollte man achten?
Originalen Matcha-Tee bekommt man nur aus Japan, denn nur dort wird auf den traditionellen und qualitativen Anbau geachtet. Man bekommt aber auch billigere Varianten aus anderen Ländern. Es gibt verschiedene. Qualitätsgrade von Matcha-Tee, auf die man achten kann. Der höchste Grad ist „Ceremonial Grade“. Bei Tee dieser Qualitätsstufe werden nur die obersten Teeblätter der Sträucher per Hand geerntet und verarbeitet. Alle traditionellen Regeln wurden bei der Herstellung beachtet. Eine Stufe darunter ist „Premium Matcha“. Teesorten mit diesem Siegel eignen sich genauso gut für alltäglichen Matcha-Tee und sind günstiger im Verkauf. Der letzte Qualitätsgrad ist „Ingredient Matcha“. Bei diesen Teesorten wurden nicht nur die obersten Blätter der Sträucher geerntet und daher wird ihnen ein weniger intensiver Geschmack nachgesagt. Diese Sorten eignen sich besser zur Verarbeitung von Matcha-Pulver zu Matcha-Latte oder Backrezepten.
Die Teesorten mit höherem Siegel sind meist sehr teuer und eignen sich eher für Menschen, die das echte Matcha-Tee-Erlebnis schmecken wollen. Jedoch eignen sich auch günstigere Varianten ideal für den alltäglichen Gebrauch. In Europa wird Matcha-Pulver meist sowieso in Rezepten weiter verarbeitet. Somit ist der pure Matcha-Geschmack dann nicht mehr so wichtig. Es ist trotzdem lohnenswert, sich nach Bio und Fairtrade Matcha-Pulver umzuschauen. Viele Online-Shops und einige Bio-Läden haben das grüne Pulver im Sortiment. Wichtig ist es, sich über den Anbieter und die Herkunft des Tees zu informieren, da man somit die passende Qualität für sich finden kann.
Wie verarbeitet man Matcha?
Traditionell wird Matcha in 80 Grad heißem Wasser angerührt und als Tee serviert. Auf diese Art trinken Mönche in Japan schon seit Jahrhunderten ihren Matcha-Tee. Über die letzten Jahre wurden aber viele neue Rezeptideen mit Matcha entwickelt, denn vielen gefällt der Geschmack auch in verarbeiteten Produkten. Im asiatischen Raum gibt es schon länger Süßigkeiten (wie z. B. KitKat) mit Matcha-Geschmack auf dem Markt. In Europa ist Matcha zwar noch nicht konventionell bekannt, wird aber immer beliebter.
Wir stellen dir einige Rezepte vor, die du mit Matcha zaubern kannst:
Matcha-Getränke
Neben dem traditionellen Matcha-Tee gibt es noch viele weitere Getränke, die man mithilfe von Matcha herstellen kann. Hier findest du Zubereitungsanleitungen zu Matcha-Lattes, Matcha-Milkshakes und Dalgona Matcha. Finde heraus, was dein Lieblingsrezept ist.
Veganer Matcha-Cheesecake
Mit Matcha kann man übrigens auch toll backen. Wenn dir das nächste Mal normaler Cheesecake zu langweilig ist, dann probiere es doch mit diesem tollen Matcha-Cheesecake. Unglaublich lecker und cremig.
Vegane Matcha-Pancakes
Du hast Lust auf leckere, fluffige Pancakes? Dann misch doch ein wenig Matcha in deinen Pancake-Teig und es kommen diese natürlich grünen Pancakes bei raus. Sehr schnell gemacht und ein absoluter Hingucker bei jedem Brunch!
Veganes Matcha-Granola
Der Beweis, dass Matcha immer geht: leckeres Matcha-Granola. Das grüne Frühstücksmüsli ist nicht nur unglaublich lecker, sondern auch sehr gesund. Ganz ohne industriellen Zucker, aber voll mit Geschmack. Einmal gemacht, reicht es für die ganze Woche. Probiere es selbst aus!
Veganer Matcha-Chia-Pudding
Bei dem veganen Matcha-Chia-Pudding hast du gleich zwei Superfoods in einem Rezept. Der Chia-Pudding ist in 2 Minuten abends vorbereitet und kann am nächsten Morgen sofort gegessen werden. So schnell ging gesundes Frühstück noch nie!